Tatsächlich sind arbeitsbedingte Krebserkrankungen eines der größten Gesundheitsprobleme an Arbeitsplätzen in ganz Europa und sogar weltweit. 2015 sind sie Schätzungen zufolge die Ursache für 53 % aller arbeitsbedingten Todesfälle in der EU und in anderen Industrieländern. Dem Fahrplan zu Karzinogenen aus dem Jahr 2016 zufolge treten jedes Jahr 120 000 arbeitsbedingte Krebsfälle infolge der Exposition gegenüber Karzinogenen am Arbeitsplatz in der EU auf, was rund 80 000 Todesfälle pro Jahr zur Folge hat.
Es wurden jedoch auch Strahlung, Stress und andere Faktoren in Verbindung mit der Arbeitsorganisation und mit Arbeitsbedingungen mit arbeitsbedingten Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Des Weiteren lassen neue Erkenntnisse auch darauf schließen, dass eine berufsbedingte Exposition gegenüber endokrin wirksamen Schadstoffen (etwa bestimmte Pestizide) oder Nanomaterialien Krebs eventuell verursachen kann.
Aufgrund dieser alarmierenden Statistiken wurden Maßnahmen ergriffen. Im Jahr 2017 verpflichtete sich die Europäische Kommission, Arbeitnehmer vor arbeitsbedingten Krebserkrankungen durch eine Initiative zu Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu schützen. Dies wurde zum Teil durch eine Überarbeitung der Richtlinie über Karzinogene und Mutagene zur Festlegung von Expositionsgrenzwerten für häufig verwendete krebserregende Chemikalien in europäischen Betrieben erreicht.
Unser Projekt: Erhebung zur Exposition von Arbeitnehmern gegenüber Krebsrisikofaktoren in Europa