OiRA: kostenlose und einfache Tools für einen leicht überschaubaren Gefährdungsbeurteilungsprozess

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OIRA: Online Interactive Risk Assesment

Die Gefährdungsbeurteilung ist ein wichtiger erster Schritt zur Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Mit OiRA – der interaktiven Online-Gefährdungsbeurteilung – wird dieser Prozess vereinfacht.

Mit den OiRA-Tools werden die erforderlichen Ressourcen und das Know-how bereitgestellt, damit Kleinst- und Kleinunternehmen die in ihrem Unternehmen bestehenden Risiken selbst bewerten können. Die Tools stehen kostenlos im Internet zur Verfügung, sind leicht zugänglich und benutzerfreundlich.

OiRA bietet einen schrittweisen Ansatz für den Prozess der Gefährdungsbeurteilung. Dabei werden zunächst die Risiken am Arbeitsplatz ermittelt, anschließend wird der Benutzer durch den Prozess der Umsetzung von Präventivmaßnahmen geführt und am Ende werden die Kontrolle und die Meldung von Risiken erläutert.

Was ist OiRA?

OiRA wurde mit dem Ziel gegründet, Kleinst- und Kleinunternehmen benutzerfreundliche Tools zur Verfügung zu stellen, mit denen sie durch den Prozess der Gefährdungsbeurteilung geleitet werden. Die OiRA-Software, die 2009 von der EU-OSHA entwickelt wurde und seit 2010 im Einsatz ist, basiert auf einem niederländischen Tool für die Gefährdungsbeurteilung namens RI&E, das von Benutzern gut angenommen wird und sich bewährt hat. 

Mit der OiRA-Software der EU-OSHA können Sozialpartner einzelner Branchen (Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände) sowie innerstaatliche Stellen (Ministerien, Arbeitsaufsichtsbehörden, Arbeitsschutzinstitute usw.) sektorspezifische Tools für die Gefährdungsbeurteilung erarbeiten, die auf kleine Unternehmen abgestimmt sind.

Aktuelle Informationen über das OiRA-Projekt (über OiRA-Partner und über veröffentlichte oder noch zu veröffentlichende OiRA-Tools) finden Sie auf der OiRA-Projekt-Website.

Was ist die Idee hinter OiRA?

Die Gefährdungsbeurteilung bildet die Grundlage eines jeden Konzepts für das Sicherheits- und Gesundheitsmanagement und ist für die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds unerlässlich. 

Über OiRA unterstützt die EU-OSHA den Strategischen Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2021–2027, der im Juni 2021 ins Leben gerufen wurde. Das Ziel besteht darin, dass aufgrund der Erleichterung der Gefährdungsbeurteilung mittels OiRA mehr Kleinst- und Kleinunternehmen die in ihrem Unternehmen bestehenden Risiken bewerten und die Qualität ihrer Gefährdungsbeurteilungen zunimmt. Die Tools ermöglichen es den Unternehmen, den Prozess der Gefährdungsbeurteilung einzuleiten (oder zu verbessern). So werden die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, z. B. durch Senkung der mit berufsbedingten Erkrankungen verbundenen Kosten, durch Minimierung des Unfallrisikos sowie durch Verbesserung der allgemeinen Arbeitsbedingungen und der Unternehmensleistung.

Welche Vorteile bietet OiRA?

Heutzutage ist die Gefährdungsbeurteilung ein Prozess, der für viele Unternehmen zur Selbstverständlichkeit geworden ist und an Hunderttausenden von Arbeitsstätten in ganz Europa zur Vorbeugung von Risiken angewendet wird. Für einige Unternehmen, insbesondere für Kleinst- und Kleinunternehmen, kann die Gefährdungsbeurteilung jedoch eine Herausforderung darstellen. OiRA kann diesen Prozess vereinfachen und den Unternehmen die Ressourcen zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um eine solche Herausforderung zu bewältigen.

Durch den Einsatz von OiRA-Tools profitieren die Unternehmen zudem von folgenden Aspekten:

  • Die Nutzung der OiRA-Tools ist vollkommen kostenlos.
  • Die Tools sind online verfügbar.
  • Es ist eine mobile App verfügbar.
  • Die Tools sind auf den jeweiligen Sektor ausgerichtet.
  • Die Tools lassen sich bis zu einem gewissen Grad an die Voraussetzungen der Unternehmen anpassen.
  • Die Tools bieten die Möglichkeit, einen Aktionsplan zu entwickeln und aus einer Liste von Maßnahmenvorschlägen auszuwählen.

Wie funktioniert OiRA?

Der OiRA-Prozess umfasst fünf zentrale Schritte:

  1. Vorbereitung: Bis zu einem gewissen Grad ermöglicht OiRA den Unternehmen, die Gefährdungsbeurteilungen auf ihre eigenen Besonderheiten zuzuschneiden, indem sie einige einfache Fragen beantworten.
  2. Identifizierung: In diesem Schritt werden Objekte an der Arbeitsstätte ermittelt, die eine Gefährdung darstellen könnten. Zudem wird ermittelt, welche Personen den Gefahren ausgesetzt sein könnten.
  3. Bewertung: In dieser Phase werden die ermittelten Risiken nach ihrer Priorität geordnet. Dank dieser Priorisierung kann später besser entschieden werden, welche Maßnahmen zuerst umgesetzt werden sollen.
  4. Aktionsplan: Das Tool wird dann dazu verwendet, einen Aktionsplan zu erstellen und zu entscheiden, wie die ermittelten Risiken beseitigt oder eingedämmt werden können.
  5. Bericht: Schließlich werden automatisch ein Bericht und ein Aktionsplan erstellt, die ausgedruckt und/oder heruntergeladen werden können, um so die Ergebnisse des Gefährdungsbeurteilungsprozesses zu dokumentieren.

Wie kann auf OiRA zugegriffen werden?

Für die Registrierung ist lediglich eine gültige E-Mail-Adresse erforderlich. Einzelpersonen und Unternehmen können aus dem verfügbaren Angebot das OiRA-Tool auswählen, das für ihr Land, ihre Branche und ihr Unternehmen am besten geeignet ist. 

Entdecken Sie auf der OiRA-Projekt-Website, welche OiRA-Tools für die einzelnen Branchen und Länder verfügbar sind.

Mitwirkung von Sozialpartnern und innerstaatlichen Stellen

Alle OiRA-Tools wurden von Sozialpartnern und/oder innerstaatlichen Stellen entwickelt, oder die Entwicklung fand unter Mitwirkung dieser Institutionen statt. Wenn Sie ein Sozialpartner oder eine innerstaatliche Einrichtung/Behörde sind und sich an der Entwicklung eines oder mehrerer sektorspezifischer OiRA-Tools beteiligen möchten, können Sie sich über die weitere Vorgehensweise auf der OiRA-Projekt-Website informieren.