Glossar

A

Akute Muskel- und Skeletterkrankungen

Schnelles Einsetzen von Beschwerden kurzer Dauer bis zu 6 Wochen. Eine akute Auswirkung auf die Gesundheit wird auch als kurzfristige Wirkung bezeichnet.

Arbeitsbedingte (Muskel- und Skelett-)Erkrankungen der oberen Gliedmaßen (WRULD – Work-Related Upper Limb Disorders)

Erkrankungen, die im Nacken sowie in den Schultern, Armen, Händen, Handgelenken und Fingern auftreten und Symptome wie Schmerzen, Unbehagen, Taubheit und Kribbeln hervorrufen und die hauptsächlich durch Arbeit und die Auswirkungen des unmittelbaren Arbeitsumfelds verursacht oder verschlimmert werden.

Arbeitsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen

Arbeitsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen sind Beeinträchtigungen und Schädigungen von Körperstrukturen wie Muskeln, Gelenken, Sehnen, Bändern, Nerven, Knochen und dem lokalen Blutkreislauf, die hauptsächlich durch Arbeit und die Auswirkungen des unmittelbaren Arbeitsumfelds verursacht oder verschlimmert werden.

Arbeitsbedingte Psychosozial/ psychisch/e Faktoren

Eine übermäßige Arbeitsbelastung und eine hohe Arbeitsintensität können die Stressbelastung der Arbeitnehmer erhöhen, was wiederum ihre Muskelspannung und ihre Schmerzempfindlichkeit steigern kann. Darüber hinaus können eine mangelnde Kontrolle der Arbeitsaufgaben oder des Tempos, in dem die Arbeiten ausgeführt werden, sowie mangelnde Unterstützung vonseiten der Kollegen oder des Managements das Risiko für Muskel- und Skeletterkrankungen erhöhen. Wenn Arbeitnehmer sich nämlich bei der Arbeit zu sehr unter Druck gesetzt fühlen, kann dies sie daran hindern, angemessene Vorkehrungen zu treffen oder sichere Arbeitshaltungen und -praktiken einzunehmen bzw. auszuführen, sodass psychosoziale Faktoren zu Risikofaktoren für Muskel- und Skeletterkrankungen werden.

Arbeitsfähigkeit

Arbeitsfähigkeit bedeutet, über die berufliche Kompetenz, die für die Kompetenz erforderliche Gesundheit und die beruflichen Tugenden zu verfügen, die für die Verwaltung der Arbeitsaufgaben erforderlich sind, vorausgesetzt, die Aufgaben sind angemessen und das Arbeitsumfeld ist akzeptabel. Arbeitsfähigkeit bedeutet auch die Gesundheit, die grundlegenden Standardkompetenzen und die relevanten beruflichen Tugenden, die für die Bewältigung einer Aufgabe erforderlich sind, vorausgesetzt, die Arbeitsaufgaben sind angemessen und das Arbeitsumfeld ist akzeptabel. 

C

Chronische Muskel- und Skeletterkrankungen

Beschwerden von mittel- bis langfristiger Dauer durch Muskel- und Skeletterkrankungen über eine Dauer von 6 bzw. 12 Wochen (subakute bzw. chronische Beschwerden). Eine chronische Auswirkung auf die Gesundheit wird auch als langfristige Wirkung oder als Erkrankung mit langer Latenzzeit bezeichnet.

D

Dynamische Körperhaltung

Dynamische Körperhaltung bezeichnet die Ausrichtungen des Körpers, wenn der Körper und/oder die Gliedmaßen in Bewegung sind, wie z. B. beim Gehen.

Dynamisches Sitzen oder Sitzen in Bewegung

Bezeichnet bewegende oder wechselnde Körperhaltungen während des Sitzens.

E

Erkrankungen der unteren Gliedmaßen, vor allem Hüfte, Knie und Füße, die hauptsächlich durch Arbeit und die Auswirkungen des unmittelbaren Arbeitsumfelds verursacht oder verschlimmert werden.

Erkrankungen der unteren Gliedmaßen, vor allem Hüfte, Knie und Füße, die hauptsächlich durch Arbeit und die Auswirkungen des unmittelbaren Arbeitsumfelds verursacht oder verschlimmert werden.

F

Fehlzeiten

Grundlose Abwesenheiten von der Arbeit (mitunter wiederholt über einen bestimmten Zeitraum), wenn die betreffenden Mitarbeiter eigentlich bei der Arbeit sein sollen.

Frühzeitiges Eingreifen

Ergreifen von Maßnahmen – wie Bereitstellung professioneller Hilfe, schnelle Überweisung und Diagnose, Anpassung der Arbeitsumgebung –, sobald die Symptome auftreten. Dadurch wird das Risiko, dass der Arbeitnehmer langfristig ausfällt, erheblich gesenkt. Frühzeitiges Eingreifen kann krankheitsbedingte Fehlzeiten verringern und zu sichtbaren Einsparungen in den nationalen Systemen der Gesundheitsfürsorge und Sozialversicherung führen.

G

Gefahr

ein möglicherweise schädigendes physikalisches Ereignis, Phänomen oder menschliches Handeln, das zu Verlust von Menschenleben oder Verletzungen, Sachschäden, sozialen und ökonomischen Störungen oder Umweltzerstörung führen kann

Gefährdungen

Eine Gefährdung ist die mehr oder weniger große Möglichkeit, dass jemand durch die Gefahr zu Schaden kommen kann.

Gefährdungsbeurteilung

Die Gefährdungsbeurteilung ist das Verfahren zur Beurteilung von Gesundheits- und Sicherheitsgefährdungen der Arbeitnehmer, die aus Gefahren am Arbeitsplatz resultieren. Sie ist eine systematische Untersuchung aller Aspekte der Arbeit, um herauszufinden:wodurch Verletzungen oder Schäden verursacht werden können;wie die Gefahren beseitigt werden können und, falls dies nicht möglich ist;welche Präventions- oder Schutzmaßnahmen zur Begrenzung der Gefährdungen vorhanden sind oder sein sollten

Gefährdungsbeurteilung unter Berücksichtigung der personellen Vielfalt

Berücksichtigung der Vielfalt der Belegschaft bei der Bewertung berufsbedingter Risiken und dem Umgang damit.

Gefährdungsbeurteilung unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Aspekte

Einbeziehung geschlechtsspezifischer Aspekte in die Beurteilung von Gefährdungen am Arbeitsplatz

Gefahrenkartierung

Eine Gefahrenkarte zeigt, wo Gesundheits- und Sicherheitsprobleme bei der Arbeit bestehen, z.B. da wo Arbeitnehmer häufiger krank sind oder verletzt werden oder gestresst sind.

I

Individuell und personenbezogen

Dies sind Aspekt, die mit einer Person verbunden sind bzw. durch vorhandene oder erworbene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Eigenschaften definiert werden wie z.B. das Alter, Geschlecht, Größe, Armlänge, körperliche Leistungsfähigkeit, frühere Anamnese, mangelnde Kenntnis der Arbeitstechniken und Sicherheitsverfahren. Diese Aspekte können ebenfalls Risikofaktoren für Muskel- und Skeletterkrankungen sein, wenn diese Risiken nicht angemessen berücksichtigt werden.

K

Körperhaltungen

Körperhaltung ist die Position des Kopfes, des Rumpfes und der Gliedmaßen eines Menschen. Eine aktive Körperhaltung erfordert eine koordinierte Aktion zahlreicher Muskeln und Strukturen innerhalb des Körpers. Aktive Körperhaltungen können statisch oder dynamisch sein.

O

Organisatorisch

Die Arbeitsorganisation in Bezug auf die Anzahl der aufeinanderfolgenden Arbeitsstunden, die Möglichkeiten für Pausen, das Arbeitstempo und die Änderung von Arbeitsaufgaben wirken sich allesamt darauf aus, wie beschwerlich körperliche Arbeit ist.

P

Pain drawing

Eine Körperzeichnung ist eine Abbildung, die zeigt, welche(r) Teil(e) des Körpers eines Arbeitnehmers aufgrund seiner Arbeit schmerzt, krank oder gestresst ist.

Physisch oder biomechanisch

Bezieht sich auf körperliche Arbeit, mit Anforderungen an die Körperbewegungen, Kraftentwicklung, Ausdauer und Flexibilität. Physische Belastungen haben biomechanische Fehlbelastungen der Strukturen des Muskel-Skelett-Systems zur Folge. Kraftentwicklung / Anstrengung, Wiederholungen und Dauer bedingen die schädigende Wirkung.. Folgende Faktoren zählen zum Beispiel zu physischen Risikofaktoren: schwere körperliche Arbeit (große Anstrengung), Heben/Halten/Tragen von Lasten, Arbeiten in Körperzwangshaltungen wie Knien, Überkopfarbeit, ununterbrochenes Sitzen oder Stehen, Vorbeugen, weiterhin Körperbewegungen und das Aufbringen von Ganzkörperkräften und das Ziehen und Schieben von Lasten .

Präsentismus

Präsentismus bedeutet, dass Arbeitnehmer trotz einer Erkrankung, die eine Abwesenheit rechtfertigt, zur Arbeit kommen und infolgedessen ihre Tätigkeit unter suboptimalen Bedingungen ausüben.

R

Rehabilitation

Prozess der Wiederherstellung der „bestmöglichen körperlichen, sensorischen, geistigen, psychischen und sozialen Funktionen“.

Risikofaktoren für Muskel- und Skeletterkrankungen

Verschiedene Gruppen von Faktoren können zu Muskel- und Skeletterkrankungen beitragen, einschließlich physischer und biomechanischer Faktoren, organisatorischer und psychosozialer Faktoren sowie individueller und persönlicher Faktoren.

Rückkehr in das Erwerbsleben / Betriebliches Eingliederungsmanagement ( BEM)

Rückkehr in das Erwerbsleben/ Betriebliches Eingliederungsmanagment (BEM) bezeichnet einen koordinierten Prozess, der auf die Erhaltung der Beschäftigung und die Verhütung eines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Erwerbsleben abzielt und der sämtliche Verfahren und Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmern sowie zur Förderung der Wiedereingliederung aller Personen mit eingeschränkter Arbeitsfähigkeit infolge von Verletzungen oder Erkrankungen in die Beschäftigung umfasst.

S

Sitzende Tätigkeit

Hierbei handelt es sich um eine Arbeit, bei der Sie den Großteil Ihrer Arbeitszeit sitzen oder permanent über lange Zeiträume sitzen. Das bedeutet, dass die Arbeit sedentäres Verhalten erfordert. Dies umfasst jegliche Art von Verhalten, die im Wachzustand in einer Sitz-, Liegesitz- oder Liegeposition und bei einem Energieverbrauch von ≤1.5 Metabolischem Äquivalent (METs) durchgeführt wird.

Statische Muskelkraft

Dies ist die Anstrengung, die Ihre Muskeln unternehmen müssen, um eine Position zu halten, ohne sich zu bewegen, z. B. beim Halten eines Armes, ohne ihn zu bewegen, oder beim bewegungslosen Stehen bzw. Sitzen in derselben Position über einen bestimmten Zeitraum.

Statisk kropsholdning

En statisk kropsholdning opstår, når en stilling indtages i et længere tidsrum. Det vil bl.a. sige, når man står op, sidder ned eller sidder på knæ.

V

Vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben/Vorruhestand

Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben/Vorruhestand aus gesundheitlichen Gründen ist eine Situation, in der eine Person aufgrund ihrer Gesundheit aus ihrem Arbeitsverhältnis ausscheidet, bevor sie das reguläre Renteneintrittsalter (Ruhestand) erreicht.