Gewinner des Filmpreises „Gesunde Arbeitsplätze“ 2018
Marina | Deutschland | Julia Roesler
Der von der Jury ausgezeichnete Film beleuchtet die globale Arbeitshierarchie, in der durch eine wirtschaftliche Notwendigkeit ein Ungleichgewicht auf dem Weg zum Wohlstand anderer entsteht. Aus Geldnot verlassen Frauen ihre Familien in ihrem Heimatland, um im Westen die Lücke in der Altenpflege zu schließen.
Marina, eine rumänische Krankenschwester, berichtet schonungslos und äußerst detailliert darüber, was 24-Stunden-Pflege, Kontrollen und Demütigungen bedeuten. Marina ist hier ein Beispiel für viele. Ihre Stimme steht stellvertretend für viele osteuropäische Arbeitsmigrantinnen.
Der Film wurde auf sehr ansprechende Weise gemacht und konnte das Publikum beeindrucken.
Besondere Erwähnung
Open to the Public | Italien | Silvia Bellotti
Die Jury möchte eine besondere Erwähnung für einen engagierten „Fly-on-the-Wall“-Film aussprechen, der die lähmende Bürokratie im Amt für Wohnungen in Neapel gnadenlos einfängt. Nicht nur die Bewohner, sondern auch die Beamten sind durch die Mysterien des Systems, in dem niemand für irgendetwas verantwortlich zu sein scheint, wie gelähmt.
Der Film wurde mit viel Humor und Mitgefühl für den Protagonisten sehr gut gedreht und geschnitten.
Nominierungen
- De cendres et de braises Manon Ott, Grégory Cohen, Frankreich
- Le temps des forêts François-Xavier Drouet, Frankreich
- Les coursiers de la république Badredine Haouari, Frankreich
- Chez Jolie Coiffure Rosine Mbakam, Belgien
- Die Tage wie das Jahr Othmar Schmiderer, Österreich
- Oro Blanco Gisela Carbajal Rodriguez, Deutschland, Argentinien
- Factory Symfonia Fabryki Ursus Jaśmina Wójcik, Polen