Gewinner des Filmpreises 2020

Gewinner des Filmpreises „Gesunde Arbeitsplätze“ 2020

Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit

Yulia Lokshina  | Germany | 2020 | 92'

Eine Kleinstadt in Westdeutschland ist tagtäglich die letzte Station für 26 000 Schweine und zugleich der zeitweilige Wohnort für eine Vielzahl von Zeitarbeitnehmern aus Osteuropa. Die Arbeitnehmer des größten Schlachthofs des Landes kämpfen ums Überleben, während deutsche Aktivisten, die für deren Rechte eintreten, gegen die lokalen Behörden kämpfen. Gleichzeitig arbeiten Münchner Schüler an dem Stück „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ und versuchen, den alten Text und den deutschen Kapitalismus unserer Tage zu verstehen. Der Film zeigt zum einen, welche Gedanken sich die jungen Menschen machen und wie sie den Text in Proben einüben, zum anderen befasst er sich in verschiedenen Fragmenten mit den Bedingungen und Aspekten von Zeitarbeit und Arbeitsmigration in Deutschland.

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Automotive

Jonas Heldt | Germany | 2020 | 80'

Bei Audi in Ingolstadt verbringt die 20-jährige Sedanur ihre Nächte damit, Autoteile am Fließband für die Roboter zu sortieren. In der weiträumigen, riesigen Fabrik fahren Gabelstapler im Neonlicht umeinander herum, während Zeitarbeitnehmer darum kämpfen, ihre Stellen zu behalten. Die Zeiten sind hart, denn Audi beabsichtigt, ein Zehntel seiner Belegschaft abzubauen. Sedanur verspürt keinen Wunsch danach, einen Ehemann und Kinder zu haben. Sie möchte sich ihren eigenen Mercedes kaufen. Aber als die Dieselkrise hereinbricht, ist sie eine der ersten, die entlassen werden. Die 33-jährige Eva lebt in Amsterdam und fährt gern mit ihrem Fahrrad zur Arbeit. Als Headhunter in den Diensten von Audi sucht sie nach Fachkräften, die Teile der Logistik automatisieren, in der Seda arbeitet. Eva weiß, dass auch ihre Stelle durch Algorithmen ersetzt werden wird. Sie will mit ihrer Freundin in der Karibik leben und gar nicht mehr arbeiten. Aber Eva hat mehr mit Seda gemeinsam, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

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Nominierungen

  • The Kiosk, Alexandra Pianelli, Frankreich; 2020
  • Szenen eines Ateliers,  Madelaine Merino, Deutschland; 2020
  • Underground, Jeongkeun Kim, Südkorea; 2019
  • Merry Christmas, Yiwu Mladen Kovačević, Schweiz, Serbien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Katar; 2020 
  • The Disrupted, Sarah Colt, USA; 2020
  • Work or to Whom Does the World Belong, Elisa Cepedal, Spain, Vereinigtes Königreich; 2019
  • Under the North Sea, Federico Barni, Vereinigtes Königreich; 2020
  • La Mami, Laura Herrero Garvín, Mexico, Spanien; 2019